Abgas-Manipulationen: Galgenfrist für Daimler-Chef Zetsche 

Verkehrsminister Scheuer: In 14 Tagen muss es konkrete Ergebnisse geben

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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat Daimler-Chef Dieter Zetsche am Montag eine Frist von 14 Tagen eingeräumt, um die Vorwürfe möglicher Abgasmanipulationen an Dieselfahrzeugen der Marke Mercedes zu klären.

Scheuer teilte nach seinem Treffen mit Zetsche am Vormittag mit, Ziel eines vertieften Austausches über die hochkomplexen technischen Fragen sei es, die genaue Zahl der betroffenen Modelle zu ermitteln.

Scheuer: „Bei einem weiteren Treffen in 14 Tagen werden die konkreten Ergebnisse auf dem Tisch liegen.“

Das Ministerium hatte am vergangenen Mittwoch den Rückruf von weltweit rund 5000 Fahrzeugen des Mercedes-Vans Vito mit 1,6-Liter-Motor der Schadstoffklasse Euro 6 angeordnet. Zuvor hatte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) dort unzulässige Abschalteinrichtungen festgestellt, die im Betrieb zu erhöhten Stickoxid-Emissionen führen könnten. Daimler kündigte Widerspruch an.

Medienberichten zufolge droht dem Konzern der Rückruf von sogar zehntausenden Dieselfahrzeugen.

Laut BILD am SONNTAG müssen womöglich rund 40 000 Dieselmotoren der Baureihe OM622 im Vito und 80 000 weiterer der Baureihe OM626 in der C-Klasse untersucht werden.

Scheuer hatte das KBA angewiesen, weiteren Verdachtsfällen bei Mercedes „unverzüglich“ nachzugehen. 

Umweltministerin schlägt stufenweise Nachrüstung von Diesel vor

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) geht im Streit um die technische Nachrüstung von Dieselfahrzeugen auf die Hersteller zu.

„Mir geht es nicht darum, sofort flächendeckend in Deutschland alle Diesel nachzurüsten“, sagte Schulze der WELT. „Ich plädiere für einen Stufenplan und dafür, zunächst gezielt Fahrzeuge dort nachzurüsten, wo die Luft besonders schlecht ist. Also dort, wo Fahrverbote drohen.“

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